Pössel, Markus - Phantastische Wissenschaft - Über Erich von Däniken und Johannes von Buttlar.pdf

(2152 KB) Pobierz
1
938619756.002.png
Scanned by Warthog2000
Originalausgabe
Veröffentlicht im Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH,
Reinbek bei Hamburg, Februar 2000
Copyright © 2000 by Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH,
Reinbek bei Hamburg
Lektorat Jens Petersen
Redaktion Anne Meister
Umschlaggestaltung Barbara Hanke
Abbildung auf Seite 235 entnommen aus Charles Berlitz
Das Bemuda-Dreieck.
Mit freundlicher Genehmigung des Paul Zsolnay Verlages,
Wien © 1975 Paul Zsolnay Verlag Gesellschaft m. b. H., Wien
Satz aus der Trump Mediäval PostScript PageOne
Gesamtherstellung Clausen & Bosse, Leck
Printed in Germany
ISBN 3 499 60259 8
2
938619756.003.png
Inhalt
Einleitung 4
Erich von Däniken
1 Die Elektrizität der alten Ägypter 12
2 Das Siriusrätsel 58
3 Evolution und Kreationismus 97
4 Von Menschen und Affen und Arten 147
Johannes von Buttlar
5 Verschollen im Bermudadreieck 225
6 Ufos und Augenzeugen 250
7 Buttlar und die Physik 279
Schluß 304
Dank 307
Anmerkungen 308
Quellen- und Literaturverzeichnis 356
Phantastische Wissenschaft und
Kreationistische Literatur 357
Verwendete Fachliteratur und skeptische Literatur 361
Weiterführende Literatur 398
Anhang: Buttlars Ungekennzeichnete
Selbst- und Fremdzitate in Buttlars Büchern 400
3
938619756.004.png
Einleitung
Daß die systematische Erforschung etwa des Weltalls, unserer
Vergangenheit und der uns umgebenden Lebensformen auch
Menschen interessiert, die sich nicht professionell mit den zu-
ständigen Wissenschaften beschäftigen, zeigt die Nachfrage
nach Sachbüchern zu entsprechenden Themen. Allerdings fällt
auf, daß ein großer Teil dieser Literatur - darunter sehr erfolg-
reiche Titel - keineswegs nur den Ergebnissen der Forschung
gewidmet ist, wie sie etwa an Universitäten betrieben wird,
sondern vor allem weit spektakuläreren Theorien, Hypothesen
und Tatsachenbehauptungen, die, träfe alles zu, was dort be-
hauptet wird, von der Archäologie bis zur Physik nahezu das
gesamte Weltbild der herkömmlichen Wissenschaften revo-
lutionieren müßten: Unter anderem geht es um das Ufophäno-
men, das Bermudadreieck, um Außerirdische und ihre Eingriffe
in die menschliche Geschichte, um unerklärbare archäologi-
sche Funde.
Beispiele sind die Bücher von Erich von Däniken und Johan-
nes von Buttlar, die, den Verkaufszahlen nach zu urteilen, auf
viele Menschen eine gewisse Faszination ausüben - laut Ver-
lagsauskunft (und somit leider nicht unabhängig nachprüfbar)
erscheinen Dänikens Bücher weltweit in einer Auflage von
über fünfzig Millionen, die Buttlars immerhin in einer Ge-
samtauflage von über 26 Millionen Exemplaren. Von Experten
der betroffenen Wissenschaftsgebiete, also etwa Archäologen,
Orientalisten, Biologen oder Physikern, erhält man allerdings
in der Regel die Auskunft, was in diesen Büchern über ihr Fach-
gebiet behauptet werde, sei unhaltbar, abstrus und naiv.
Wie paßt das zusammen? Man mag argumentieren, daß se-
riöse Wissenschaftler, die sich jahrelang intensiv mit ihrem
Fachgebiet auseinandergesetzt haben und die Dänikens und
Buttlars Behauptungen für Unsinn halten, schon wüßten,
4
938619756.005.png
warum - Leser, denen die Behauptungen plausibel erscheinen,
verfügten einfach nicht über genügend Hintergrundwissen.
Andererseits: Vielleicht sind diese Wissenschaftler einfach zu
festgefahren und bequem, um sich mit Dingen näher auseinan-
derzusetzen, die nicht in ihr angestammtes Weltbild passen?
Um zu entscheiden, welche dieser Betrachtungsweisen der
Wahrheit näher kommt, muß man sich konkret mit dem be-
schäftigen, was Buttlar und Däniken schreiben. Das ist der Ge-
genstand dieses Buches: Der erste Teil setzt sich mit einigen
Behauptungen Erich von Dänikens auseinander, der zweite mit
solchen Johannes von Buttlars. Geben sie die Fakten richtig
wieder? Sind ihre Argumente stimmig? Berücksichtigen sie
alle relevanten Tatsachen und Erkenntnisse ? Die Auswahl der
Themen ist nicht systematisch und orientiert sich an meinen
eigenen Interessen und Möglichkeiten. Wo sich bestimmte
Aussagen zu anderen Autoren zurückverfolgen lassen, gehe ich
auch auf deren Argumentation ein, selbst wenn sie von Buttlar
oder Däniken nicht vollständig übernommen wird - im Falle
der sogenannten Kreationisten, auf die eine Reihe von Däni-
kens Argumenten gegen die Evolutionstheorie zurückgeht,
auch auf Hintergründe und Geschichte dieser Bewegung.
Den Begriff der «phantastischen Wissenschaft» hat, für den
Spezialfall seines eigenen Fachgebietes, der Archäologe Ste-
phen Williams geprägt. 1 Vertreter der phantastischen Wissen-
schaft zeichnen sich dadurch aus, daß sie - im Sinne der einen
Bedeutung des Wortes - vor allem sensationelle, großartige
«Erkenntnisse» und Hypothesen beschreiben, die sich aber oft
- im Sinne einer weiteren Bedeutung - als unwirklich, über-
spannt und nicht gerade realitätsbezogen herausstellen. Wo
Autoren zwar einerseits Wissenschaftlichkeit für sich in An-
spruch nehmen (indem sie etwa ihre Bücher als Sachbücher
veröffentlichen, von der Wissenschaft fordern, ihre Thesen
ernst zu nehmen, oder vorgeben, dort Ergebnisse der Wissen-
schaft zu schildern), andererseits aber die Grundregeln der Wis-
5
938619756.001.png
Zgłoś jeśli naruszono regulamin